Frankreich – in der Bretagne…

Frankreich – in der Bretagne…

So langsam werden wir warm – Frankreich und ich 😉
Ich arbeite mich langsam nach Westen vor, allerdings ist mir der westlichste Zipfel zu weit ab vom Schuss, so dass ich den Weg durch die Bretagne ein wenig abkürze. lasse das berühmte Haus zwischen den Felsen aus (dafür müsste ich über eine Stunde fahren, d.h. danach auch mindestens eine Stunde Pause, damit Ivy wieder startet – so lange kann ich ein Haus zwischen den Felsen gar nicht fotografieren). Auch die angepriesene rosa Felsenküste muss ohne mich auskommen, aber ich möchte gerne ein bisschen Trubel, deshalb fällt meine Wahl auf Concarneau… Der Campingplatz liegt strategisch gut, man kommt fußläufig in die Stadt, ist also auch mit der Old Lady kein Problem 😉 Ich habe uns erstmal für eine Nacht eingebucht und was ich im Internet lese, klingt nicht so berauschend: Touristenhochburg, enge Gassen, durch die man sich in der Hochsaison schieben muss – so gar nicht meins! Erster Spaziergang mit dem Hund Richtung Meer – das sieht aber schön aus! Wir nehmen den Weg am Meer Richtung Concarneau, aber leider kommen wir nicht bis in die Stadt, da wir einmal um den ganzen Hafen wandern müssten. Es gibt zwar eine Fähre, aber nicht mehr abends um sechs…

Aber die erste kurze Erkundungstour war so positiv, dass ich gleich zwei weitere Übernachtungen gebucht habe. Der Samstag war erstmal zur Erkundung der näheren Umgebung vorgesehen: Bäckerei mit dem Fahrrad, Supermarkt zu Fuß, kleine Hunderunde und am Abend Erkundung der Ville close mit dem Fahrrad! Die geschlossene Stadt liegt auf einer Halbinsel quasie im Hafenbecken von Concarneau: Von der Stadt über eine Brücke zu erreichen, von meiner Campingplatzseite aus am besten mit der Fähre. Abends auf jeden Fall keine Spur mehr von Tourismus, allerdings waren die meisten Geschäfte auch schon geschlossen… Am nächsten Tag habe ich dann einen neuen Versuch gestartet, mit Hund und Fähre in die Ville close zu kommen – und es hat geklappt! Das war zwar schon ein anderer Schnack am Nachmittag, jetzt konnte ich die Warnung vor der Touristenfalle gut verstehen, aber insgesamt hielt sich alles noch in Grenzen.

Und die Galette mit gesalzenem Karamell sind wirklich der Hammer! Überhaupt gibt es so viel Leckereien in den Patisserien und Boulangerien – ganz fürchterlich. Selbst zu kochen habe ich mir schon abgewöhnt – da kann meine Campingküche sowieso nicht mithalten…
Für den Abend hatte ich mir vorgenommen, endlich die landestypischen Meeresfrüchte zu probieren. Das Angebot meiner Campingnachbarn, die noch was von ihrer selbst gegrillten Lende übrig hatten, habe ich ausgeschlagen – ich wollte Fisch! Also wieder aufs Rad geschwungen und Richtung Ville close geradelt. Leider habe ich mich nicht für das richtige Restaurant entschieden (die Auswahl war zu groß) – jedenfalls war meine erste Essenswahl ausverkauft und so habe ich mich spontan für ein Ersatzgericht entschieden ohne wirklich zu wissen, was ich da eigentlich bestellt hatte. Neben dem herkömmlichen Besteck kam noch ein Zange und – ich würde es als dünne Lanzette beschreiben, ein Werkzeug, mit dem man scheinbar tief verborgene Dinge hervorholen kann. Mir schwante Böses – ich habe mich schonmal bei meinen Nachbarn umgesehen – aber die hatten fast alle Muscheln und nicht mein Werkzeug… Dann kam mein Essen – ein riesen Krebs guckte mich an! Er war kalt und zum Glück schon ein bisschen zerlegt… das hat aber auch nicht viel geholfen. Ich kann nur sagen: hoffentlich haben mich nicht zu viele Menschen beobachtet und ich bin nicht satt aus dem Restaurant gegangen… Das beste und ergiebigste waren die Zangen – alles andere war zumindest optisch sehr gewöhnungsbedürftig und mein Verlangen nach Meeresfrüchten erstmal gestillt. Den Frust über das misslungene Abenteuer Meeresfrüchte habe ich dann abends mit einem kleinen Fläschchen Rotwein auf den Felsen in der Campingbucht runtergespült – Flüssignahrung sozusagen 🙂

Auf dem Weg zum nächsten geplanten Halt habe ich noch einen Zwischenstopp in Carnac eingelegt. An dieser Stelle nochmal herzlichen an Ulli, die mich daran erinnert hat 😉
Carnac ist berühmt für seine Steinfelder, die sich über mehrere Kilometer hinziehen. Der Ursprung bzw. der Zweck ist bis heute nicht bekannt, aber die Ansicht ist schon sehr imposant! Anders als Stonehenge (das waren im Vergeich ja nur ein paar Felsen), aber nicht minder beeindruckend:

Auf jeden Fall kann man sich hier länger als eine Stunde aufhalten und so sprang Ivy auch ohne Murren wieder an um uns ganz souverän Richtung ausgesuchtem Parkplatz in der Bucht von Morbihan zu bringen. Allerdings war die Ernüchterung groß: Parkplatz höhenbegrenzt, keine Chance mit Ivy. Also Alternative gesucht, hier leider keine Wohnmobile erlaubt, dann halt Campingplatz. Campingplatz leider auch voll, so wurde es ein Wohnmobilstellplatz in Arzon und der kürzeste Besuch der Bucht von Morbihan aller Zeiten…

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Petra

    Hallo Katrin , ein toller und sehr lebendiger Reisebericht. Ich sitze hier, lese und schmunzel dabei . Schön das du uns so mit auf die Reise nimmst. Wir wünschen Euch weiterhin viele schöne Abenteuer und werden Euch gerne weiter begleiten. Bis bald,

  2. Katrin

    Das freut mich sehr ☺️… Ich lasse euch weiterhin gerne teilhaben und freue mich immer wieder über Kommentare
    Grüße zurück vom Atlantik

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