Edinburgh – Schottlands vielseitige Hauptstadt!

Edinburgh – Schottlands vielseitige Hauptstadt!

Eine Stadt muss auf jeden Fall drin sein – auch wenn es mit Hund und den Stellplätzen nicht ganz so einfach ist. Glasgow, als Tipp meiner Nachbarin auf der Fidden Farm, erwies sich auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz als zu kompliziert. Also sollte es doch Edinburgh werden, auch wenn mein Bruder Bilder mit überfüllten Straßen geschickt hat…
Ein Tipp im Internet war ein recht zentrumsnaher Parkplatz, der freitags von 17:30 Uhr bis montags 8:30 Uhr sogar kostenlos und zudem sicher sein sollte, da er direkt vor der Polizeiwache ist! Perfekt für mich, also den Besuch ab Freitag geplant, Parkplatz gut gefunden, allerdings war ich zu früh und musste doch noch 3,50 Pfund bezahlen. Zum Glück hatte ich mir eine englische SIM-Karte (mit englischer Handynummer) besorgt, das Bezahlen per App funktioniert super und ist mega einfach! Gibt es das in Deutschland auch so easy? Ich konnte am Montag sogar von unterwegs meinen Aufenthalt verlängern 🙂
Aber das Beste am Stellplatz war die Aussicht auf das Fettes College – nein kein Rechtschreibfehler sondern ein sehr imposantes Internat, gegründet von Sir William Fettes und wenn man das von außen so sieht (ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich), dann weiß man, woher die Vorlage für Harry Potter kommen könnte (der wird nochmal eine Rolle spielen 😉 ):

Was also tun mit dem angebrochenen Freitag? Der Hund ist eh noch platt von den Aktivitäten der letzten Tage, also bin ich alleine auf Erkundungstour Richtung Botanischen Garten gegangen (dort sind sowieso keine Hunde erlaubt). Noch zwei Stunden Zeit bis zur Schließung – perfekt laut freundlichem Angestellten, der mir die besten Punkte gleich auf dem Lageplan eingezeichnet hat. Was soll ich sagen? Sehr englisch/britisch – ich habe noch nie so akkurat abgestochene Rasenkanten gesehen! Aber neben dem englischen Rasen gab es auch eine ganz wunderbare und sehr fotogene Flora zu bestaunen – hier ein Auszug:

Am besten haben mir die großen Baumbestände gefallen und die kleinen Geschichten, die eine Vielzal der adoptierten Bäume begleitet haben…
Auf dem kurzen Weg zum Botanischen Garten ging es zunächst durch einen Park – Edinburgh hat bezogen auf seine Stadtfläche weltweit die größten Grünflächen – was für ein tolles Flair: überall Leute, die picknicken, Sport treiben, Hunde ausführen, sich treffen und quatschen… Überhaupt hatte ich den Eindruck, dass die Edinburgher sehr sportlich sind (im Gegensatz zur Landbevölkerung), hier gibt es aber auch jede Menge Möglichkeiten. Das ist auch gut so, wenn man nämlich durch die Supermärkte geht, bestehen gefühlt 50 bis 70% der Regale aus Süßigkeiten, nochmal 20% aus Fertigprodukten und wenn man Glück hat, 10% frisches Obst bzw. Gemüse (allerdings fast alles in Plastik – so viel Plastikmüll, wie in einer Woche UK angefallen ist, produziere ich nicht in vier Wochen Bad Laer)! Dass mir das so extrem aufgefallen ist fand auch die nette Frau spannend, die mich an zwei Nachmittagen besucht hat – nein eigentlich nicht mich sondern Baghira ;-)… Aber wir haben uns sehr angeregt unterhalten über dies & das und eben auch das Konsumverhalten und die Angebote im Supermarkt.
Aber ich wollte ja nicht nur Bäume und sportliche Menschen sehen sondern auch weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt! Um dem Hund den 30-minütigen Gang ins Zentrum nicht zu oft zumuten zu müssen, habe ich ein Hop-on-hop-off-Ticket gekauft (gleich für 48 Stunden und inkl. der 3-Brücken-Tour, die mir bei der Hinfahrt schon aufgefallen waren).
Aber vor der Stadtbesichtigung stand noch ein anderer Programmpunkt auf dem Plan: The Whisky-Experience! Um die vorausgesagten 40 Gehminuten abzukürzen, habe ich mir das Fahrrad geschnappt – ein Fehler, wie sich herausstellte. Zum einen ist es wirklich steil in Edinburgh und zum anderen hat Google-Maps mich nicht wirklich gut ans Ziel gebracht (oder ich hab das Navi nicht immer richtig verstanden), jedenfalls habe ich 45 Minuten gebraucht, um anzukommen… Die Experience war okay, aber für meinen Geschmack ein bisschen zu viel Show, die Führungen und Tastings in den Destillerien haben mir besser gefallen.


Nachmittags haben Baghira und ich dann die Stadt erst mit dem Bus erkundet (ohne zu hoppen) und dann wollten wir (nein ich) in das angepriesene Pub (auf einer Tour gab es einen Live-Tourguide), aber es war einfach zu voll! Es war das letzte Fringe-Wochenende, also Festivalschaulustige ohne Ende, dazu noch das Edinburgh-Tattoo und alle nasenlang wollte irgendjemand meinen Hund streicheln. So viel Dichtestress ist nichts für uns, und so sind wir (zu Fuß) in unser beschaulicheres Camperviertel geflüchtet.
Am Sonntag stand die 3-Brücken-Tour auf dem Plan. Zuerst ging es 30 Minuten mit dem Bus zum Hafen nach Queensferry und dann auf den Ausflugsdampfer. Die Brücken sind schon beeindruckend: Die älteste und auffälligste ist die rote Eisenbahnbrücke, die Forth-Bridge, die zum Weltkulturerbe gehört. Die Stahlbrücke wurde 1890 eröffnet und ist immer noch die längste freitragende Brücke der Welt. Die mittlere Brücke, die Forth-Road-Bridge, wurde 1964 eröffnet und ermöglichte Fußgängern und Autos, den Firth of Forth zu überqueren. Allerdings stellte sich heraus, dass sie für die modernen hohen LKW nicht mehr geeignet war (zu windanfällig), deshalb wurde eine dritte Brücke gebaut, die Queensferry Crossing. Sie ist seit 2017 für den Verkehr freigegeben und mit ihren Stahlseilen sehr imposant:

In Schottland unkt man schon, wann es denn die vierte Firth of Forth Brücke geben wird 😉

Abends bin ich dann nochmal alleine in die City gegangen, um noch ein paar Eindrücke zu sammeln. Außerdem hatte ich mich schlau gemacht und herausgefunden, dass J.K.Rowling in Edinburgh gelebt hat, als sie die Harry Potter Romane geschrieben hat. Und so konnte ich die Victoria-Street besuchen, die als Vorlage für die Winkelgasse diente, das Elephant House, in dem der erste Roman geschrieben wurden und wusste nun, warum sich so viele Menschen für die Grabsteine auf dem Greyfriars-Friedhof interessiert haben, weil hier einige Namen aus den Romanen auftauchen.

Montag musste Baghira sich von den anstrengenden Stadterkundungen erholen und ich habe die verbliebenen Stunden genutzt, um nochmal zwei der drei Stadt-Touren in Ruhe und von der oberen Bus-Etage zu genießen 🙂
Die erste Tour endete allerdings schon eine Station nach dem Hafen, in dem die Britannia liegt: den Bus ereignete das gleiche Schicksal wie mir – ihm wurde der linke Außenspiegel abgefahren! Es gab einen knirschenden Knall und weg war der Spiegel und der verursachende LKW-Fahrer… Das kam mir bekannt vor, aber der arme Busfahrer hatte gerade 7 Wochen vorher einen Unfall mit seinem Bus gehabt. Zum Glück war es aber diesmal nur Blechschaden und alle Gäste konnten entspannt den nächsten Bus nehmen.

Während der Innenstadttour habe ich vom Bus aus neben den vielen Sehenswürdigkeiten noch ein T-Shirt-Angebot gesehen und kurzentschlossen als Edinburgh-Andenken mitgenommen…

Alles in allem hat mir Edinburgh nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut gefallen. Wenn man sich erstmal ein wenig auskennt, ist die Stadt ganz übersichtlich. Allerdings würde ich das nächste Mal nicht zur Fringe-Zeit (August) kommen oder den Besuch ohne Hund planen. Am Wochenende gibt es übrigens auf allen Straßen-Parkplätzen die Möglichkeit, kostenlos zu stehen. Das ist sehr besucherfreundlich, da können sich andere Städte gerne ein Beispiel dran nehmen!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Rita

    Liebe Katrin,
    das sind schöne Eindrücke und tolle Bilder aus Edinburgh. Toll, dass ihr Zwei das so hervorragend managed.
    Ich freue mich auf die nächsten Bilder .
    Liebe Grüße Rita

    1. Katrin

      Liebe Rita,
      schön, dass du meine Seite gefunden hast
      Ich arbeite gerade an neuen Bildern und Eindrücken aus Frankreich …
      LG Katrin

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