Zeit für ein kurzes Resümee – ich bin schon 10 Tage auf der Insel und es kommt mir viel länger vor! Was ist auffällig hier? ALLE sind sehr freundlich und hilfsbereit, man kommt mit seinem Schulenglisch gut zurecht, frei laufende weiße Schäferhunde werden freundlich begrüßt und die Landschaft ist einfach grandios! Bislang hatte ich aber auch wirklich Glück mit dem Wetter, am schlechtesten war es noch in den ersten Tagen, seitdem überwiegen die Sonnenstunden und die vorhergesagten Regenfälle bleiben meistens aus 😉
Von letztem Freitag bis diesen Freitag (11.08.23) sind wir zu dritt unterwegs gewesen, seit gestern bin ich wieder alleine… Beides hat so seine Vor- und Nachteile, auf jeden Fall wird die Unterkunftsuche nun etwas leichter werden 😉
Wir haben allerdings in den vergangen 7 gemeinsamen Tagen viel gesehen und auch einiges erlebt…
Nachdem das Treffen auf einem Parkplatz in der Nähe von Manchester gut geklappt hat, war die Frage: Wohin? So ohne Planung gar nicht so einfach, also Google-Maps aktiviert und ein strategisch günstiger Standort war schnell gefunden: Gretna! Ein Campervan-Platz direkt neben der Autobahn – nur bei Ankunft leider nichts mehr frei! Aber wie gesagt, hier sind alle super freundlich, ein Telefonat später hatte ich zumindest einen Platz für meinen Camper direkt in Gretna… Die Jungs hatten leider kein Glück und mussten 15 Kilometer ausweichen… alles ausgebucht! Sagt der Name Gretna Green irgendwem etwas? Meine Mutter wusste sofort „das ist doch wohl nicht der Ort, an dem man auch als Minderjährige heiraten kann?“ Zu ihrer Zeit ein absolut bekanntes Ziel für heiratswillige Teenager, heute ist es nicht mehr erlaubt, aber Hochzeiten finden immer noch viele statt (und dementsprechend gibt es wenig Übernachtungsmöglichkeiten). Das Abendessen in der benachbarten Solway Lodge war sehr lecker und vor allem sehr interessant! Der weiße Hund ist einfach DAS Kommunikationsmittel schlechthin – alle waren begeistert und so findet man in Gesprächen heraus, dass der Typ an der Bar in Bünde geboren wurde – so klein ist die Welt!
Leider war die Unterkunftsuche auf den Inseln Arran und Islay genauso wenig erfolgreich, deshalb wurde das „Programm“ schnell umgestellt und Loch Lomond als nächstes Ziel auserkoren – mit einem kleinen Zwischenstopp an der Küste in Ayr und den Riesenquallen am Strand!




In der näheren Umgebung von Loch Lomond das gleiche Spiel : kein Platz in der Herberge zu finden… Zum Glück hat uns Andru auf seiner Westhighland Way Campsite aufgenommen – trotz Überfüllung wegen der MTB/BMX-WM, Highlandgames und noch irgendeinem Event – eigentlich mitten im Nirgendwo, aber – wie sich am nächsten Tag herausstellte – in erwanderbarer Entfernung zu einer Destillerie (Glengoyne). Das entschädigt zumindest etwas die sehr einfachen sanitären Anlagen… Und Dominic hat dank intensiver nächtlicher Gespräche einen Tipp ausmachen können: The Devil´s Pulpit! Auch wenn die Parkplatzsuche schwierig war und ich froh bin, dass wir die Wanderung an der Straße überlebt haben – das war es wert!







Allerdings ist der Abstieg von der anderen Seite des Flusses deutlich einfacher und die Parkmöglichkeiten wohl auch besser 😉
Für Loch Lomomd war nach so viel KLetterei und Fotosession nicht mehr ganz so viel Zeit, deshalb beschränkte sich der Aufenthalt auf einen Besuch in Alexandria. Von dort aus sollte es weitergehen in den Norden nach Glencoe. Die Fahrt in das Tal war voll das Kontrastprogramm zum Süden: hohe Berge rechts und links und ein Loch schöner als das andere. ZUm Glück war ab und zu eine Schlange vor mir, da konnte ich einige Eindrücke mit dem Handy festhalten. Der Camperplatz war kein Problem und eigentlich wollten die beiden diesmal im Zelt schlafen – aber: nicht im Voraus gebucht, leider nicht möglich (obwohl hinter dem Camper Platz satt war) – voll das Kontrastprogramm zum wuseligen Andru, der mal eben meinen Camper mitten in das Zeltlager deligiert hat! Nun ja, die beiden sahen trotzdem recht frisch aus am nächsten Morgen, trotz einer Nacht im Auto 😉





Heute sollte es eine etwas anspruchsvollere Wanderung sein – wenn schon in den Bergen dann auch „richtig“ Wandern! Also wurde Devil`s Staircase auserkoren (sagt das irgendwas aus, dass unsere Ziel immer was mit dem Teufel zu tun haben?), eine relativ kurze aber zackige Wanderung zu einem schönen Aussichtspunkt…





Am nächsten Tag sollte es nach Skye gehen, eine Unterkunft dort war auch wieder schwierig, deshalb haben wir uns den kleinen Ort Dornie als Sprungbrett ausgesucht. Campingplatz mit mietbarem Wohnheim – perfekt! Und dann auch noch zufällig Eilean Donan Castle direkt nebenan -noch perfekter! Das abendliche Fotoshooting war mega und Hagen hat endlich gut schlafen können 😉










Vorher gab`s aber noch ein weiteres „Muss“: das Glenfinnan Viadukt! Eigentlich gar nicht so spektakulär (wenn das Viadukt am Obersee in Schildesche eine Kurve hätte, wäre es sehr ähnlich), aber als Harry Potter Fan natürlich unverzichtbar! Allerdings gestaltete sich die beste Fotografie-Standort-Suche als etwas schwierig, aber nach einer Flussüberquerung und einer kurzen Kletterpartie war die Brücke ohne Bäume und Menschen vor der Linse!







Skye ist super über eine Brücke zu erreichen und nachdem mein Camper gut abgestellt war ging`s auch flott weiter Richtung Old Man of Storr, eine Felsnadel an der Ostküste. Endlich konnte ich entspannt Fotos während der Fahrt machen 🙂 Die Landschaft ist wunderschön, die Sehensürdigkeit überlaufen (wie so vieles – auch hier ist der August Hauptreisezeit), aber diesmal war die Parkplatzsuche kein Problem. Baghira und ich sind nur bis zur Hälfte gewandert, es war ein sonniger und heißer Tag und das kann die Old Lady (damit ist der Hund gemeint ;-)) nicht mehr so gut ab… War aber nicht schlimm, das beste war sowieso die grandiose Aussicht auf die Küste und die Inseln Raasay und Rona!









Nach einem leckeren Fish`n & Chips im Hafen von Kyle ging`s weiter zum nächsten Schlafplatz – für die Jungs nach Ardersier (bei Inverness) und für mich zum Loch Ness Bay Campingplatz. Ziel am nächsten Tag: die Falls of Foyers auf der Ostseite vom Loch Ness. Eine wunderschöne Fahrt über Port Augustus und dann auf einem Single Track (einspurige Straße mit Ausweichmöglichkeiten links und rechts alle paar hundert Meter) am Loch Tarff vorbei. Die Falls waren schnell erwandert, der Fotoplatz vom Reiseführer unerreichbar ;-), dafür aber die beiden Rehe im Café handzahm. Und an Camerons Tea Rooms & Farm Shop haben sich unsere Wege dann getrennt – die beiden sind Richtung Edingbourgh gefahren und ich habe auf dem Motorvan-Platz in Port Augustus übernachtet (auch hier: sehr freundlich, man kann solange am nächsten Tag auf dem Platz stehen wie man will. Da ich dringend noch eine Briefmarke für eine wichtige Karte brauchte, perfekt für mich…).







Jetzt stehe ich seit gestern wieder in der Nähe vom Loch Ness Bay Campingplatz, quasie ein Tal in Cannich. Hier habe ich mich für zwei Nächte auf dem Cannich Woodland Camping and Caravan Park eingebucht (für sagenhaft günstige 11,50 Pfund die Nacht!) und das laut Reiseführer schönste Tal in Schottland besichtigt: Glen Affric. Macht euch selbst ein Bild 😉




































Für mich geht`s dann morgen (Montag, 14.08.) wieder nach Skye – ein Nachmittag reicht nicht, um die ganze Schönheit der Insel zu erkunden und außerdem gibt es da ja noch Tallisker… 🙂