Insel Mull

Insel Mull

Zweimal Skye muss auch irgendwann reichen, deshalb haben mich die Überlegungen zum Ortswechsel zur nächsten Insel geführt: Mull (ich muss immer aufpassen, dass T9 nicht „Müll“ draus macht)! Um Kilometer und Zeit zu sparen habe ich diesmal auf die Brücke verzichtet und mich bei Calmac von Armadale nach Mallaig eingebucht. Leider gab´s nur noch Plätze für die 8:30 Uhr Fähre, also hieß es früh aufstehen… Den Weg kannte ich schon und von Talisker war ich in gut einer Stunde pünktlich am Hafen… Allerdings war ich etwas nervös, da ich bei der Buchung nur die Option „Car“ wählen konnte und meine Höhenangabe zu einer Fehlermelduing geführt hat. Also habe ich etwas bei der Höhe untertrieben, war aber zum Glück kein Problem 🙂

Die Fahrt von Mallaig zum nächsten Hafen (Kilchoan) sollte ca. 2 Stunden dauern und da bei der Buchung keine Zeiten ausgewiesen waren, war ich ganz entspannt. Hätte ich allerdings gewusst, dass die letzten 35 Kilometer (von 85) ein Single Track ist, wäre ich vielleicht woanders hingefahren… Das Fahren auf diesen engen Single Tracks ist wirklich anstrengend, man hangelt sich von einer Ausweichbucht zur nächsten und die Straßen rütteln regelmäßig die Besatzung und den Inhalt des Campers durch. Naja, auch das war irgendwann geschafft und der klitzekleine Hafen erreicht, allerdings war die Fähre ab meinem Vordermann leider komplett voll, so dass wir zwei Stunden auf die nächste warten mussten – dafür hatten wir aber die Pool-Position:

Nach einer kurzen, schaukeligen Überfahrt sind wir dann in Tobermory auf Mull angekommen. Erster Eindruck: super hübsche bunte Hafenzeile – die will ich mir in Ruhe anschauen… Und eine weitere Destillerie – da muss ich hin! Allerdings war mal wieder kein Parkplatz zu finden, also erstmal zum Campingplatz (ganz in der Nähe). Nach dem Einchecken ging`s dann auch gleich weiter – zu Fuß zurück ins Städtchen, schließlich müssen sich Zwei- und Vierbeiner ausreichend bewegen. Kurzer Check im Shop der Tobermory-Destillerie: Führungen ausgebucht, aber Tasting möglich! Perfekt, allerdings habe ich mich in weiser Voraussicht noch mit einer Kleinigkeit gestärkt, nachdem die wichtigsten Fotos und Geschäftserkundungen erledigt waren.

Auch hier wieder: Ein Tasting ganz privat für mich alleine und der Hund durfte sogar mit! Puh – die Auswahl hatte es in sich – zwei Tobermorys und zwei Ledaig (das sind die peated Whiskys der Destillerie, also rauchige). Nr. 2 hatte sage und schreibe 62 % Alkohol – und die Drums waren nicht klein… Dementsprechend heiter war der Rückweg, ich habe aber meine Sammlung um den 18 Jahre alten Ledaig erweitert und zum Neutralisieren im Outdoor-Verkauf der Keksfabrik leckere Keksvarianten erstanden.

Aber ein Tag Tobermory sollte dann auch genug sein – Fidden Farm am anderen Ende der Insel war mein nächstes Ziel. Reservierung war laut Internetseite nicht nötig und so habe ich erstmal eine Nacht eingeplant. Aber schnell war klar – das reicht nicht, so ein toller (und günstiger!) Standort muss ausgenutzt werden:

Ich weiß gar nicht, warum ich auf Skye 1,5 Stunden zum Strand gewandert bin, wenn man auf Mull den weißen Sand inklusive mega Strand direkt vorm Camper haben kann! Auf jeden Fall habe ich schnell bis zum 22.08. (Dienstag) verlängert und gleich das nächste Event geplant – eine Bootstour zur Insel Staffa. Zum Glück hat der Anbieter, der vom benachbarten Hafen in Fionnphort startet, Hunde auf der Tour erlaubt und so ging`s dann am Montag zu Fuß Richtung Hafen. Als ich allerdings den kleinen Ausflugskahn gesehen habe und wie er in den Wellen angeschaukelt kam, hatte ich schon ein wenig Sorge, ob der Hund das auch so gut finden würde mitzukommen. Die Hinfahrt war wirklich okay, nach ein paar Minuten (und Streicheleinheiten der umliegenden Mitfahrer) konnte sie gechillt liegen, die Rückfahrt (gegen den Wind) war allerdings alles andere als entspannt und sowohl für den Hund als auch für die Menschen drumherum anstrengend. (ich hatte leider keine Muße, die umherschwimmenden und springenden Delfine zu beobachten…). Aber für den Anblick hat sich der Aufwand gelohnt! Staffa ist berühmt für seine Basaltformationen (Danke Eike 😉 ), die durch Vulkanausbrüche vor über 60 Millionen Jahren entstanden sind. Schon von weitem kann man die senkrechten Basaltsäulen erkennen, am Anleger gibt es nochmal eine kleinere Insel, dort liegen die Basaltsäulen übereinander. Der Weg vom Anleger teilt sich einmal in die Richtung nach oben, hier ist für den Hund allerdings Schluss, da die Stufen eher Leitern sind. Deshalb gibt´s für mich auch nur einen kurzen Ausflug nach oben, aber die Papageientaucher, die auf Staffa brüten, sind sowieso nicht mehr da…

Also wieder runter, Hund geschnappt und auf geht´s über die Basaltplatten am Rand der Insel Richtung Fingal´s Cave. Diese Höhle wurde vom Meer ausgespült und inspirierte mehrere Künstler verschiedenster Richtungen. Zum Glück gab es ein nettes Ehepaar, das sich um Baghira gekümmert hat, damit ich in die Höhle gehen konnte. Was für ein Anblick! Über mir grünlich schimmernde Basaltblöcke, rechts und links graue senkrechte Säulen und unten in der Mitte azurblaues Wasser! Leider habe ich es verpasst, das Echo auszuprobieren – ich muss also nochmal hin… Dann ohne Hund, damit ich auch Iona oder die anderen Treshnish Isles noch besuchen kann und zu einer Zeit, wenn die Papageientaucher da sind 😉


Die kleine Insel Iona ist von Fionnphort aus nur ca. 10 Fährminuten entfernt, aber nach der Rückfahrt von Staffa wollte ich dem Hund keinen Zwischenstopp zumuten und für Montag war den ganzen Tag Regen vorhergesagt, so dass dieses Kleinod mit seinen tollen Stränden und vulkanischen Basaltformationen ohne meinen Besuch auskommen muss…

Zum Montag ist nicht viel zu berichten, außer dass wir die kürzeste Wanderung ever unternommen haben (ca. 200 Meter), dann fing es an zu regnen und hat bis kurz vor Mitternacht auch nicht mehr aufgehört. Aber so ein Tag im Camper gibt Zeit, Blogbeiträge zu schreiben 😉

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